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Bereits der zweite Rhein-Durchschwimmer am Start

Der Rhein steht diesen Sommer bei Langstrecken-Schwimmern hoch im Kurs: Der deutsche Chemie-Professor Andreas Fath ist bereits der zweite Mann, der den Fluss von der Quelle in Graubünden bis zur Mündung durchschwimmen will. Mit der Aktion will er Gelder sammeln, um ein Analysegerät für sein Labor zu finanzieren.

Südostschweiz
24.07.14 - 15:33 Uhr

Chur. – Auf die Idee durch den ganzen Rhein zu schwimmen kam Andreas Fath, als er Fördergelder zur Anschaffung des 100 000 Euro teuren Analysegerätes nicht bekam. Mit seiner Aktion will der an der Hochschule Furtwangen in Baden-Württemberg tätige Wissenschaftler nun die Öffentlichkeit erreichen, «um Geld einzuwerben», wie er mitteilte.

Zudem will er mit der Schwimm-Expedition die Erforschung der Wasserqualität im Rhein voranbringen. Dazu sammelt er während der Etappen Wasserproben. Er will herauszufinden, wie Schadstoffe in den Fluss kommen und wie verhindert werden kann, dass sie überhaupt ins Wasser gelangen.

Die Wasserproben werden auf Industriechemikalien, Hormone, Medikamente, Drogen, Krankheitserreger und Mikroplastik untersucht. Eine solche Analyse auf der gesamten Länge des Flusses hat es nach Angaben des Forschers noch nie gegeben.

Sehr lange Etappen

Starten wird der 49-jährige Hobbyschwimmer Montag im Tomasee am Oberalppass, dem Quellsee des Rheins. Den 1231 Kilometer langen Wasserlauf will Fath in 25 Etappen durchschwimmen. Damit ist eine Etappe im Durchschnitt 49 Kilometer lang. Das ist mehr als ambitioniert.

Der Bündner Wasserbotschafter und Berufs-Langstrecken Schwimmer Ernst Bromeis, der am 7. Juli zu einer Rhein-Durchschwimmung startete, schwamm an einem Tag im Schnitt gerademal 22 Kilometer. Er kämpfte mit tiefen Wassertemperaturen, Wind und mit Hochwasser («suedostschweiz.ch» berichtete).

Erst einen Finisher

Und es ist Bromeis bereits zweiter Versuch. Der Mann, der 2008 in Graubünden 200 Bergseen durchschwamm und 2010 den jeweils grössten See in jedem Kanton, musste 2012 im Rhein nach nur rund 400 Kilometern aufgeben. Das Wasser war zu kalt und die rund 40 Kilometer langen Etappen zu lang. Aktuell hat Bromeis in 17 Tagen 380 Kilometer bewältigt.

Sollte Bromeis oder Fath dieses Jahr erfolgreich bei Rotterdam die Mündung des Rheins in die Nordsee erreichen, würden sie einen exklusiven Kreis begründen. Die Rhein-Durchschwimmung gelang bisher als einzigem Menschen nur dem Deutschen Klaus Pechstein im Jahr 1969. (sda)

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