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Bekiffter Geigenverkäufer verliert 85'000 ¤

Einen teuren Hanfrausch in Basel ausgeschlafen hat ein 35-jähriger Mann am Dienstag in Basel: Nach einem Joint im Park eingenickt, stellte er später im Zug nach Stuttgart fest, dass ihm 85'000 Euro Bargeld vom Verkauf einer antiken Geige gestohlen worden waren.

Südostschweiz
20.08.14 - 21:20 Uhr

Basel. – Der 35-jährige Deutsche hatte die Geige des alten Meisters Carlo Antonio Testore am Montag im Auftrag eines Stuttgarter Geigenbauers nach Zürich zum Käufer gebracht, wie die Bundespolizeidirektion Stuttgart am Mittwoch mitteilte. Solche Botengänge seien in der Branche offenbar üblich, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Den Käufer hatte der Bote einige Zeit früher persönlich in Budapest in einem Geigen-Laden kennengelernt. Für die Testore-Violine aus dem Jahr 1750 nahm er am Montag 85'000 Euro - das entspricht über 106'000 Franken - in bar entgegen, erhielt eine Quittung und machte sich auf den Rückweg.

Da er vor der Abfahrt seines Zuges am Badischen Bahnhof Basel noch etwas Zeit hatte, setzte sich der Mann davor auf eine Bank. Dort kiffte er mit zwei ihm unbekannten Männern spontan zwei Joints, wie die deutsche Polizei weiter schreibt. Dabei schlief er ein.

Böses Erwachen

Ein paar Stunden später wachte er auf und bestieg eilig einen Zug in Richtung Stuttgart - es war gegen ein Uhr früh geworden. Unterwegs im Zug stellte er aber fest, dass die Bauchtasche verschwunden war, in der er das Geld vom Geigen-Verkauf aufbewahrt hatte.

Am Dienstagnachmittag erstattete der Bestohlene in Stuttgart Anzeige wegen des Diebstahls. Die deutsche Polizei werde diese an die Schweizer Behörden weiterleiten, hiess es.

Hätte er das Geld übrigens im Zug bei sich gehabt, hätte er sich laut Polizei strafbar gemacht: Eine solche Summe muss man vor der Einreise nach Deutschland deklarieren, was er in der Eile unterlassen hatte. (sda)

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