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Bange Stunden im Emmental - Bundesrat spricht Mut zu

Die unwettergeplagte Bevölkerung im Emmental hat am Samstag weitere bange Stunden durchleben müssen. Erneut regnete es stundenlang, und vereinzelte Seitenbäche traten über die Ufer. Den abgekämpften Menschen sprach Bundesrat Johann Schneider-Ammann Mut zu.

Südostschweiz
26.07.14 - 21:56 Uhr

Schangnau BE. – Schneider-Ammann besuchte das Unwettergebiet am Samstag zusammen mit dem bernischen Regierungsrat Hans-Jürg Käser - ganz ohne Aufhebens, wie der Informationschef des Führungsstabs Emmental, Georges Wüthrich, auf Anfrage sagte. Diese Geste sei von der Bevölkerung sehr geschätzt worden.

Nach dem verheerenden Unwetter vom Donnerstag regnete es am Samstag erneut stundenlang im Emmental. Bäche in Seitengräben gingen wieder über die Ufer. Grössere Schäden in bewohntem Gebiet richteten sie aber nicht an. Die Emme stieg erneut an, trat aber nicht über die Ufer.

Die rund siebzig seit Donnerstag mit Aufräumarbeiten beschäftigten Einsatzkräfte mussten vorübergehend in Sicherheit gebracht werden. Erst im Verlauf des Nachmittags liess der Regen nach.

Am Ende der Kräfte

Die Lage sei aber weiterhin kritisch, sagte Wüthrich. Und auch die Wettervorhersagen für die kommende Woche lassen nicht aufatmen. Am Montag und Donnerstag rechnen die Meteorologen laut Wüthrich erneut mit viel Regen.

Erste Probleme gibt es auch auf den Alpen rund um Schangnau. Die Tiere können nicht raus, und das Futter wird knapp, wie Wüthrich ausführte. Wahrscheinlich müsse Heu hochgeflogen werden.

Für die Bevölkerung ist dies alles eine enorme Belastung. Viele Betroffene seien am Ende ihrer Kräfte, beschrieb Wüthrich die Lage. Das Careteam des Kantons Bern musste inzwischen aufgestockt werden.

Jahrhundert-Hochwasser

Am frühen Donnerstagmorgen ging über dem oberen Emmental ein heftiges Gewitter mit starkem Regen nieder. Die bereits von Niederschlägen der Vortage gesättigten Böden vermochten das Wasser nicht mehr aufzunehmen, und so schwollen die Gewässer der Region an und traten über die Ufer.

Die Region erlebte ein Hochwasser, wie es statistisch nur etwa alle dreihundert Jahre vorkommt. Bereits 2008 und 2012 wurde die Region von Unwettern heimgesucht.

Das Unwetter am Donnerstag richtete grossen Schaden an. Geröll und Schutt türmten sich mancherorts meterhoch. Wasser und Schlamm drangen in Ställe und Wohnhäuser. Wie durch ein Wunder kamen keine Menschen zu Schaden.

Bereits am Donnerstagnachmittag liefen erste Aufräumarbeiten an. Priorität hatte das Ausräumen von Bächen, damit diese bei neuerlichen Regenfällen nicht noch mehr Schaden anrichten könnten. (sda)

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