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Air-Algérie-Wrack angeblich gefunden

Über dem westafrikanischen Mali ist eine Maschine mit 116 Menschen an Bord verunglückt. Es war im Auftrag der Fluglinie Air Algérie von Burkina Faso nach Algerien unterwegs. Die Hälfte der Passagiere stammt aus Frankreich, einer aus der Schweiz.

Südostschweiz
24.07.14 - 23:12 Uhr

Algier. – Die Maschine war am Donnerstag von Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, in Richtung der algerischen Hauptstadt Algier abgeflogen.

Französische Streitkräfte entdeckten nach Angaben des Flughafens von Ouagadougou unterdessen das Wrack der vermissten Maschine. Wie es auf der Internetseite des Flughafens heisst, liegt es in einem schwer zugänglichen Wüstengebiet zwischen den Städten Gao und Kidal. Von offizieller Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Warum die Maschine am frühen Donnerstagmorgen vom Radar verschwand, blieb zunächst unklar. «Wir können, wir dürfen keine Hypothese ausschliessen, bevor wir nicht alle Informationen haben», sagte der französische Aussenminister Laurent Fabius am Abend in Paris.

Offenbar Schlechtwetterfront im Weg

Es gab Hinweise, dass der Pilot eine Schlechtwetterfront umfliegen wollte. Nach Angaben der Airline war 50 Minuten nach dem Start in Ouagadougou der Kontakt zu Flug AH5017 abgebrochen. Das Flugzeug des Typs MD83 gehört der spanischen Swiftair und wurde von Air Algérie geleast.

Laut Swiftair waren unter den Insassen 51 Franzosen, 24 Bürger Burkina Fasos, 8 Libanesen, 6 Algerier, 5 Kanadier, 4 Deutsche, 2 Luxemburger sowie jeweils ein Passagier aus Mali, Belgien, dem Niger, aus Kamerun, Ägypten, der Ukraine, Rumänien - und der Schweiz, wie das Aussendepartement (EDA) in Bern bestätigte. Einige Identitäten waren noch unklar.

Insgesamt waren den Angaben nach 110 Passagiere an Bord. Die 6 Besatzungsmitglieder stammten aus Spanien.

Der französische Präsident François Hollande verschob wegen der Ereignisse eine lange geplante Reise in französische Überseegebiete im Indischen Ozean. «Alles deutet darauf hin, dass dieses Flugzeug abgestürzt ist», sagte er. Seinen Informationen nach hat die Besatzung wegen «besonders schwieriger Wetterverhältnisse» die Route geändert.

Absturz in früherem Kampfgebiet

Dem Kommandanten der UNO-Mission in Mali, Brigadegeneral Koko Essien, zufolge verunglückte die Maschine im Zentrum des Landes zwischen den Städten Gao und Tessalit. In der Gao-Region, rund 500 Kilometer vor der algerischen Grenze, verschwand das Flugzeug auch nach algerischen Angaben. Den letzten Kontakt habe es mit einem Kontrollturm im nahe gelegenen Niger gegeben, hiess es.

Frankreich unterhält in dem zentralafrikanischen Tschad eine Militärbasis, ist aber auch in Mali seit eineinhalb Jahren federführend an einem Anti-Terror-Einsatz gegen aufständische Islamisten beteiligt. Das Absturzgebiet soll innerhalb der früher stark umkämpften Zone liegen. (sda)

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