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20 Bergleute aus Mine in Nicaragua gerettet

In Nicaragua sind bei einem Grubenunglück in einer illegalen Goldmine 28 Bergleute in rund 800 Meter Tiefe eingeschlossen worden. 20 Arbeiter wurden am Freitag aus rund 800 Metern Tiefe gerettet. Fünf Menschen werden noch vermisst.

Südostschweiz
30.08.14 - 10:39 Uhr

Managua. – Das teilte die Regierung in der Nacht zum Samstag mit. Nach den Vermissten werde weiter gesucht. Ein örtlicher Fernsehsender zeigte eine Leiche, bei der es sich offenbar um einen Arbeiter handelte, offiziell wurde jedoch kein Todesopfer bestätigt.

Die Arbeiter waren am Donnerstag in der illegal betriebenen Goldmine in einer entlegenen Bergregion unweit der Atlantikküste verschüttet worden. Insgesamt 28 Bergleute galten danach als vermisst. Zwei Bergarbeiter konnten wenig später aus eigener Kraft ans Tageslicht klettern.

Zunächst wollten die Rettungskräfte laut Fernsehberichten versuchen, die Eingeschlossenen mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Honduras und weitere mittelamerikanische Staaten boten Hilfe an.

Bergung schwierig

Am Freitag gelang es den Rettungskräften, weitere Arbeiter aus dem Schacht zu bergen. Die Bemühungen der beteiligten Soldaten, Polizisten und Bergleute wurden jedoch durch das instabile Gelände behindert.

Zunächst hatten Angehörige auf eigene Faust versucht, den Zugang zum Stollen freizugraben, doch mussten sie wegen des instabilen Geländes aufgeben. Die Nachricht des Unglücks drang erst mit Verzögerung zu den Behörden, da die Mine nahe der Gemeinde Bonanza sehr entlegen ist.

Goldrausch

Bei der Mine handelt es sich um eine nicht offiziell betriebene Schürfanlage für Gold, die unter dem Namen Cerro El Comal bekannt ist. In der Mine fördert das Unternehmen Hemco seit Mitte der 1990er Jahre Gold. Die Gegend um Bonanza ist die Heimat der grössten Goldminen des Landes.

Nach Angaben von Dorfbewohnern kam es in der Region bereits zuvor zu Minenunglücken. Infolge des starken Anstiegs des Goldpreises im vergangenen Jahrzehnt hat die Aktivität in dem Bereich erheblich zugenommen. Die Bevölkerung von Bonanza wuchs in einem Jahrzehnt von 8000 auf 40'000 Einwohner. Schätzungen zufolge gibt es in der Region 6000 illegale Bergarbeiter, sogenannte Guiriseros. (sda)

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