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Sexy Rapperswil

Christian
Ruch
04.03.17 - 16:23 Uhr
ARCHIVBILD
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In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Anlässlich der neuen «Südostschweiz am Wochenende» begrüsse ich ganz herzlich die geschätzten Leserinnen und Leser der Ausgabe Gaster&See! Ab heute dürfen auch Sie an meinen Einsichten teilhaben, und damit ich bei Ihnen mit einem gewissen Sympathie-Bonus starte, schreibe ich gleich mal was Nettes über Ihre Region: Ich liebe Rapperswil! Nur schon das tolle Verkehrsgewusel am Bahnhof finde ich total super. Von allen Seiten schieben sich ununterbrochen Autos und Züge daher, ja scheinen sogar – Seedamm sei Dank – jesushaft übers Wasser zu schweben.

 

Früher kannte ich Rapperswil nur vom Namen. Wegen des Kinderzoos. Und dachte, dass es ein bisschen grausam ist, Kinder in einen Zoo zu sperren. Dass man sie bei Störung der Life-Work-Balance mal einen Samstag ins Bällebad bei Ikea steckt oder notfalls zur Adoption freigibt, okay – aber gleich in einen Zoo? Mittlerweile weiss ich: Kinderzoo ist total in Ordnung. Und Rapperswil total sexy. Zu verdanken ist das Cara Delevingne, dieser scharfen Blonden aus der Zalando-Werbung. In dieser verkündet sie, dass man die Ware überall bestellen kann, also auch in Rapperswil. Aber wie sie das sagt. «Räpper’s Wheel»... Wow! Unglaublich erotisch! Neuchâtel hat da weitaus weniger Glück, das wird von ihr zu «Njuschäddälendäddl» verhunzt. Schad, hat die andere Seeseite nicht auch so viel Sex-Appeal zu bieten. Da gibt es statt Cara Delevingne und Zalando nur Beatrice Egli und die Fischer Bettwarenfabrik. Ein grosser Unterschied, müssen Sie zugeben.

 

Womit ich allerdings immer noch fremdel, ist der neue Städtename: Rapperswil-Jona klingt in meinen deutschen Ohren nach Karrierefrau, und so bin ich fast sicher, dass es irgendwo eine Frau Prof. Dr. Dr. Maria Regina Rapperswil-Jona gibt, die in Oxford summa cum laude promoviert hat. Thema: «Die kommerziell-medial bedingte Lautverschiebung am Beispiel von Cara Delevingnes Neologismus 'Njuschäddälendäddl'». Und wenn Frau Prof. Dr. Dr. Rapperswil-Jona mal karrieremässig die Goofen im Weg sind, fährt sie mit ihnen einfach an den oberen Zürichsee. Denn da gibts ja zum Glück einen Kinderzoo.   

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