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Mehr häusliche Gewalt

Gesamthaft sind die Straftaten in Graubünden rückläufig und die Aufklärungsquote höher. Zugenommen haben aber Gewaltstraftaten und häusliche Gewalt.

Südostschweiz
28.03.17 - 05:59 Uhr
Blaulicht
Im letzten Jahr starben in der Schweiz 18 Frauen durch häusliche Gewalt. Das sind im Durchschnitt alle drei Wochen eine Tote. Symbolbild
Im letzten Jahr starben in der Schweiz 18 Frauen durch häusliche Gewalt. Das sind im Durchschnitt alle drei Wochen eine Tote. Symbolbild

Insgesamt gab es im letzten Jahr 8'920 Straftaten. Das sind 528 Straftaten weniger als noch im Vorjahr. Davon fallen 77 Prozent unter das Strafgesetzbuch: Vermögensdelikte, Delikte gegen die Freiheit und Delikte gegen Leib und Leben. Zurückgegangen sind die Einbruchdiebstähle.

Zugenommen haben hingegen Gewaltdelikte: 690 waren es 2016, 603 im Vorjahr. Die meisten Gewaltdelikte entfallen auf einfache Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel, Nötigung, Drohungen und Gewalt. Wobei die Drohungen und Gewalt gegen Beamte abgenommen haben. 58 Fälle waren es im Jahr 2015, 24 im Jahr 2016.

Eine Zunahme ist aber bei den Tätlichkeiten zu verzeichnen (von 132 auf 171 Fälle) und beim Raub (von zehn auf 23 Fälle).

Alle drei Wochen eine Tote durch häusliche Gewalt

Im Rahmen von familiären Beziehungen wurde in 259 Fällen häusliche Gewalt angewandt, das sind fast fünf Delikte pro Woche. Im Jahr 2015 waren es nur 184 Fälle. Wobei rund 40 Prozent der häuslichen Gewalt innerhalb einer Partnerschaft ausgeübt werden. In ehemaligen Paarbeziehungen kommt es in 27 Prozent zu häuslicher Gewalt. Und in 18 Prozent eskaliert es zwischen Eltern, Pflegeeltern und Kindern.

Erschreckend ist in dieser Hinsicht die polizeiliche Kriminalstatistik für die ganze Schweiz. Sie kommt zum Schluss, dass im vergangenen Jahr 18 Frauen durch häusliche Gewalt starben. Das heisst: Im vergangenen Jahr starb in der Schweiz alle drei Wochen eine Frau durch häusliche Gewalt.

Bei den Sexualstraftaten macht der Tatbestand der Pornografie mit rund 27 Prozent den grössten Anteil aus. Zu sexuellen Handlungen mit Kindern kam es in rund 27 Prozent der Fälle. Mehr Erpressung im Netz Immer mehr Delikte betreffen schliesslich die modernen Kommunikationsmittel. Online-Betrug, Erpressung via E-Mail, Datendiebstahl, Phishing und Sextortion nehmen zu.

Mehr Personal zur Bekämpfung von Online-Delikten

Diese Delikte werden deshalb künftig separat statistisch erfasst. Zur Bekämpfung der Cyberkriminalität stockt die Bündner Kantonspolizei die materiellen und personellen Ressourcen auf, und zwar in den Bereichen IT-Forensik, Cyber-Ermittlung und Cyber-Analyse (Ausgabe vom 11.  März). Der Ausbau der entsprechenden Dienste soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. (stu)

Weitere Zahlen und Fakten zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016 sind in der «Südostschweiz» von heute zu lesen.

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