Augenzeuge: «Die Polizei wusste schon, was sie tat»

Herr Raduni, was ist heute vor einer Woche auf dem Parkplatz vor der Churer Stadthalle geschehen?

Zwei Polizeibeamte wollten vor der Toilettenanlage eine Frau und einen Mann kontrollieren. Diese hatten in der WC-Anlage wahrscheinlich Alkohol und vielleicht auch Drogen konsumiert. Das Pärchen wollte sich aber nicht kontrollieren lassen und flippte total aus. Die Frau verfolgte eine Polizistin. Der Mann zog ein Messer. Der Polizeibeamte versuchte den Mann mit Worten dazu zu bewegen, sich auf den Boden zu legen. Zudem setzte der Polizist auch Pfefferspray ein. Beides wirkte aber nicht, und daraufhin zog der Polizeibeamte die Waffe. Der Polizist versuchte weiter, den Mann dazu zu bewegen, sich auf den Boden zu legen. Als dies immer noch nicht gelang, feuerte er einen Schuss gegen den Boden ab. In der Folge zielte der Polizist auf den Mann, zudem schrie er sehr laut. Dann hörte man Polizeisirenen näherkommen, was zuerst die Frau und kurze Zeit später auch den Mann zur Flucht veranlasste. Die Polizisten liefen hinterher, und dank der Verstärkung konnte das Pärchen schliesslich gefasst werden.

Was war es für ein Gefühl, als der Schuss fiel?

Es war schon knallhart. Aber aus Selbstschutz muss man das halt einfach machen. Der Schuss stand ja in Zusammenhang mit der Bedrohung durch ein Messer. Ich finde zwar auch, dass es ein wenig übertrieben war, dass der Schuss fallen musste. Aber meiner Meinung nach wusste die Polizei schon, was sie tat.

Wie ging es dann weiter?

Als die Polizei die Frau und den Mann gefasst und in die Streifenwagen gesetzt hatte, lief der Hund des Pärchens noch hilflos umher. Ich nahm ihn an die Leine und übergab ihn der Polizei. (so)